Schiefes Haus (Großbottwar)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus, Gerberstraße 21

ID: 191441228319  /  Datum: 10.03.2011
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Gerberstraße
Hausnummer: 21
Postleitzahl: 78050
Stadt-Teilort: Villingen

Regierungsbezirk: Freiburg
Kreis: Schwarzwald-Baar-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8326074020
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Der straßenseitige, um 1233 (d) errichtete Baukörper war offensichtlich Teil eines die Hausnummern Gerberstraße 21 und 23 einnehmenden Gebäudes. Er diente mit hoher Wahrscheinlichkeit als Lagerraum, wobei eine eventuelle Nutzung als Wohnraum möglich wäre, dessen Zugang sich sodann im Süden befunden hätte. Dies war auch um 1325 (d) noch der Fall, als der gesamte Gebäudekomplex in den Hofraum verlängert wurde und ein einheitliches Dach erhielt. Spätestens aber um 1352 (d) ist zumindest der untersuchte Gebäudeteil dem nördlichen Nachbaranwesen von Haus Nr. 19 zuzuordnen.
Um 1386 (d) war wohl der südliche Teil vom Haus Nr.21 abgetrennt.
Allem Anschein nach erhält Haus Nr. 21 erst im 17./18. Jh. seine heutige Eigenständigkeit und wird erst zu diesem Zeitpunkt zum Wohnhaus umgebaut. [Ettenheimmünster, März 2003]

Nach den Untersuchungen der Nachbargebäude Gerberstrasse 15-19 im Jahre 1992, unter partieller Berücksichtigung des Hauses Nr. 21, liegen folgende Eckdaten vor (Bericht vom Okt. 1992):
- Für das OG-Gebälk des Hauses Nr. 21 ergab die Auswertung der Dendroproben die Jahre 1229, 1227 und 1206 (ohne Waldkante) als Fälldaten. Eine neuerliche Datierung fixiert das Fälldatum der Hölzer auf die Winterjahre 1233/34 (d).
- Das vorhandene Kerngerüst des Dachwerkes von Haus Nr. 21 stammt aus den Jahren 1324/25 (d).
- Um 1351/52 (d) wird Haus Nr. 19 in den Hofraum verlängert und bildet (durch mehrere Durchbrüche) mit Haus Nr. 21 eine besitzrechtliche Einheit. Um 1386 (d) datiert der Restbestand einer zwischen Haus Nr. 21 und 23 ausgeführten Holztrennwand.


1. Bauphase:
(1233 - 1234)
Errichtung des Kernbaus (d): der straßenseitige um 1233 (d) errichtete Baukörper war offensichtlich Teil eines die Hausnummern Gerberstraße 21 un 23 einnehmenden Gebäudes. Er diente mit hoher Wahrscheinlichkeit als Lagerraum, wobei eine eventuelle Nutzung als Wohnraum möglich wäre, dessen Zugang sich im Süden befand.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Bauphase:
(1324 - 1325)
Verlängerung des Kernbaus gen Süden (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1351 - 1352)
Erweiterung des Kernbaus (d) (s. Verbindungstür zu Haus Nr. 19)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1386)
Terminus ante quem für die Abtrennung des südlichen Teils von Haus Nr. 21 (d).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Querschnitt / Wohnhaus, Gerberstraße 21 in 78050 Villingen (01.03.2003 - Lohrum)
Abbildungsnachweis
Längsschnitt / Wohnhaus, Gerberstraße 21 in 78050 Villingen (01.03.2003 - Lohrum)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Dokumentation und dendrochronoligsche Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Im Zentrum
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweigeschossiger Massivbau
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Langer, schmaler Baukörper
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
keine Angaben
Konstruktion/Material:
Vom Kerngerüst des mittelalterlichen Dachwerkes sind zwei Binderquerachsen erhalten. Wärend die Firstständer sich auf einer ehemals in Nord-Süd-Richtung verlaufenden (später zerstückelten) Schwelle entlasten, hängten die seitlichen Hölzer den Binderbalken nach oben ab. Diese Mischkonstruktion von Pfetten- und Sparrendach war abgesetzt vom Deckengebälk ausgeführt und belastete dieses nicht. In späterer Zeit stark zerschnitten, erfüllt sie diese Anforderungen heute nicht mehr. Die mäßig geschwärzten Rofen besitzen an ihrer Oberseite Holznagellöcher, die in Abständen von ca. 21cm angebracht ind. Die zugehörigen Holznägel fixierten die Dachlattung, von denen einige wenige im Dachraum erhalten sind. Bemerkenswert ist ein ca. 11 cm starker Kalkestrich, der der Gebälkdielung angetragen und als solcher nur über der straßenseitigen Dachhälfte nachweisbar ist. Aussagekräftig ist auch die Längsausbildung der Dachwerkkonstruktion: so zeigt die Rekonstruktion der firstparallelen Gefügeausbildung ziemlich genau, dass es sich bei dem vorhandenen Dachwerk nur noch um die Hälfte des um 1325 abgezimmerten Ursprungsgerüst handelt und der verbliebene Rest das Haus Nr. 23 abdeckte.

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