abgegangenes Wohn- und Geschäftshaus (A 340 - Marktplatz 3)
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Neue Straße |
Hausnummer: | keine |
Postleitzahl: | 89073 |
Stadt-Teilort: | Ulm |
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Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Ulm (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8421000028 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | Marktplatz |
Historische Gebäudenummer: | 3; A 340 |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
keine Angabe | |
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Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
1. Beinhaltet Bauteil: | Ehemalige Bebauung auf dem Gebiet der Neuen Straße in Ulm |
Bauphasen
Die erhaltenen Kaufbücher gehen für dieses Gebäude zurück bis 1639. Im Kaufvertrag von 1778 wird ein Spruchbrief von 1564 genannt, der das Ableiten des "Nust" von A 259 zwischen beiderseitig gemeinsamem Giebel regelt. Im gleichen Kaufbrief von 1778 wird auch ein alter Kaufbrief von 1509 genannt, der damals offenbar schon besagte, dass eine Tür aus A 260 in den Winkel von A 340 ,,in ewig Zeiten verbauet bleiben" solle. Es sollte nur das Wasser durch ein Loch in der Mauer und durch den Winkel abgeleitet werden dürfen. Die Gebäude müssen demnach schon einige Zeit vor 1509 bestanden haben, wenn damals ein Verbauen der Tür beschlossen oder bekräftigt wurde. Auf einem Baugesuchplan von 1901 wurde ein Dach mit dreifachem liegendem Stuhl gezeigt, was einen „terminus post quem“ für die Datierung des Daches in Ulm nach bisherigem Kenntnisstand um die erste Hälfte des 15. Jh. ergibt. Die Kehlbalken liefen in Richtung Westen aus dem Dach heraus und bildeten die Geschoss- und Traufrähme für das Zughaus. Dieses gehörte demnach ursprünglich zu der dargestellten Dachkonstruktion.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Wohn- und Geschäftshaus stark beschädigt und ging in der Folge ab.
(1512)
(1901)
(1910)
(1939 - 1945)
Besitzer:in
(1857 - 1877)
Angaben laut Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877; Beginn und Ende der Besitzer-Phase damit nicht belegt.
- Bäcker
Zugeordnete Dokumentationen
- Kurzbeschreibung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:
Beschreibung: ein freistehendes u. an 259 angebautes mass. und gerieg. vierstokig. Wohnhaus am Marktplatz, mit 36' hohem Plattendache
Maße: 37' lang, 45' breit, 46,5' hoch
Zonierung:
Räume: 4 heizbare Zimmer, 1 unheizbares Zimmer oder geypste Kammer, 6 gewöhnliche Kammern, 3 Küchen, 2 gewölbte Keller, 1 dto. Ladeq 1 dto. Holzlege, 2 Speiskammern
Ergänzungsband S. 65:
,,Das im Revisionsprotokoll beschriebene Wohnhaus wurde verändert u. verbessert u. enthält nun" : 6 heizbare Zimmer, 1 unheizbares Zimmer oder geypste Kammer, 4 gewöhnliche Kammern, 3 Küchen, 2 gewölbte Keller, 1 Backofen im Veen(?) mit Gewölbe darüber.
1856 wollte Bäckermeister Walter einen Backofen errichten. Dem Plan zufolge lag er im südöstlichen Eckraum des Erdgeschosses. Der Raum war überwölbt. Ob es sich um Kreuzgratgewölbe (Plan von 1856) handelte oder um Tonnengewölbe (Plan von 1890), lässt sich nicht endgültig entscheiden. 1895 sollten preußische Kappen über dem Backofen eingebaut werden.
In einem Baugesuch des Bäckermeisters Martin aus dem Jahr 1895 wurde auf einer detaillierten Fassadenansicht über der Haustür die Jahreszahl 1512 auf dem Türsturz dargestellt. Dieser Türsturz wurde beim Abbruch des Hauses gesichert und befindet sich heute im Besitz des Deutschen Brotmuseums in Ulm.
1901 fanden weitreichende Umbauten statt. Die Fassade sollte verändert werden. Das zweigeschossige Zughaus sollte durch ein breiteres Zwerchhaus ersetzt werden. Das Treppenhaus wurde an die Westseite verlegt und darüber ein Lichtschacht eingerichtet, der an der Gebäuderückseite leicht aus der Dachfläche heraustrat.
1910 wurde der Backofen im Südosten wieder abgebrochen und ein neuer an der Nordseite
des Gebäudes errichtet.
1910 folgte dann der gänzliche Umbau. 1941 wurde der Backofen dann wieder an alter Stelle errichtet und der zwischenzeitlich genutzte Standort wieder aufgegeben. Auf dem Kellerplan des Baugesuchs wurde ein alter Brunnen im nordöstlichen Bereich des Kellers dargestellt.
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
- Holzgerüstbau
- allgemein
1778 wurde ein gemeiner Giebel genannt. Allerdings gehörte ein Laden im Gebäude A 259 um 1778 noch zum Besitz von A 340. Öffnungen zwischen den Gebäuden muss es demnach gegeben haben. Gegen A 339 bestand ein Winkel.
Auszug aus dem Gebäudeschätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:
A 340
Dachdeckung: Platten
Umfassungs- und Giebelwände: massiv und geriegelt mit geriegelten Giebeln - an 259 ohne Wand.
Feuergefährliche Einrichtungen: Der Backofen
Als unzerstörbar angesehen: Fundation und Keller sowie der Backofen
Ergänzungsband S. 65:
Feuergefährliche Einrichtungen: der backofen zu gewerblichem Betriebe
Als unzerstörbar angesehen: Fundation, Sockel, Keller, Part. Pflaster