Ehem. Gasthof Zum Hirsch
ID:
186361948817
/
Datum:
09.02.2021
Datenbestand: Bauforschung
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Schussenstraße |
Hausnummer: | 1 |
Postleitzahl: | 88074 |
Stadt-Teilort: | Meckenbeuren-Lochbrücke |
|
|
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Bodenseekreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8435035025 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 47,6732° nördliche Breite, 9,5343° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
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Bauphasen
Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:
Das Gasthaus Zum Hirsch wurde 1762 (d) erbaut. Vermutlich gegen Ende des 18. Jahrhunderts bzw. frühen 19. Jahrhunderts wurde der Westteil des nordöstlichen Anbaus errichtet. 1839/ 40 (d) erfolgte die südliche Erweiterung um Tenne und Brauerei. Aus der Zeit von 1830-50 lassen sich im Inneren des nördlichen Anbaus Hinweise auf eine Modernisierungsphase belegen. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bzw. im frühen 20. Jahrhundert folgten bauliche Veränderungen am Hauptgebäude, an der Brauerei und dem nordöstlichen Anbau. Letzteres Gebäude war nochmals in den 1920er/ 1930er Jahren von Veränderungen betroffen; das Hauptgebäude zwischen 1950-80.
1. Bauphase:
(1762)
(1762)
Erbauungszeit des Gasthauses um 1762 , Winterfälljahr 1761/62:
Erbauungszeit des nördlichen Gebäudeteils auf annähernd quadratischer Grundfläche mit Vollwalmdach. Dreizonig-zweischiffiger Grundriss. Im Erdgeschoss Querflurerschließung mit zeittypischer Anordnung von Gaststube, Nebenstube und Küche. Im Obergeschoss großer nordwestlich gelegener Saal mit kleinerem Nebenraum nach Süden. Die Befundlage im Deckengebälk lässt auf einen Längsflur im nördlichen Bereich schließen, da hier zwischen dem 5. und 9. Balken auf einen Blindboden verzichtet wurde. Die Balken sind rußgeschwärzt und dürften zuerst als einfache Sichtbalkendecke ausgeführt gewesen sein.
Erbauungszeit des nördlichen Gebäudeteils auf annähernd quadratischer Grundfläche mit Vollwalmdach. Dreizonig-zweischiffiger Grundriss. Im Erdgeschoss Querflurerschließung mit zeittypischer Anordnung von Gaststube, Nebenstube und Küche. Im Obergeschoss großer nordwestlich gelegener Saal mit kleinerem Nebenraum nach Süden. Die Befundlage im Deckengebälk lässt auf einen Längsflur im nördlichen Bereich schließen, da hier zwischen dem 5. und 9. Balken auf einen Blindboden verzichtet wurde. Die Balken sind rußgeschwärzt und dürften zuerst als einfache Sichtbalkendecke ausgeführt gewesen sein.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Untergeschoss(e)
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
- Anlagen für Handel und Wirtschaft
- Gasthof, -haus
2. Bauphase:
(1800)
(1800)
Vermutlich Ende 18. Jahrhundert/ frühes 19. Jahrhundert: Errichtung des Westteils des nordöstlichen Anbaus vor 1825, da bereits auf Urkataster von 1825 dargestellt.
Betroffene Gebäudeteile:
- Anbau
3. Bauphase:
(1830 - 1850)
(1830 - 1850)
Winterfälljahr 1838/39 (d), Sommerfällung 1839:
Erweiterung nach Süden um Tenne und Brauerei. Tenne mit großem Einfahrtstor auf der Westseite. Im überwölbten Erdgeschoss Sudräume, im Obergeschoss Malz-, Gerste- und Hopfenaufbewahrung. Massiv gemauertes Darrgewölbe in der Südostecke.
Veränderungen im nördlichen Gebäudeteil:
In Nebenstube und Obergeschoss-Saal Hinweise auf eine Modernisierungsphase um 1830-50 (Biedermeierzeit), Ausstattungselemente aus dieser Zeit.
Erweiterung nach Süden um Tenne und Brauerei. Tenne mit großem Einfahrtstor auf der Westseite. Im überwölbten Erdgeschoss Sudräume, im Obergeschoss Malz-, Gerste- und Hopfenaufbewahrung. Massiv gemauertes Darrgewölbe in der Südostecke.
Veränderungen im nördlichen Gebäudeteil:
In Nebenstube und Obergeschoss-Saal Hinweise auf eine Modernisierungsphase um 1830-50 (Biedermeierzeit), Ausstattungselemente aus dieser Zeit.
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Anbau
- Ausstattung
Bauwerkstyp:
- Gewerbe- und Industriebauten
- Brauerei
4. Bauphase:
(1850 - 1920)
(1850 - 1920)
Veränderungen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts – frühes 20. Jahrhundert:
Hauptgebäude
Vergrößerung des Saales über dem Ursprungsgebäude auf die bestehende Länge durch Ausbau einer Trennwand im zweiten inneren Querbund. Einrichtung im Jugendstil.
Brauereiteil
Auflösung der Brauerei. Anstelle der Lagerräume im Obergeschoss Einrichtung des großen Tanzsaales mit Bühne. Umnutzung der ehem. Sudräume zu einem Stall
Nordöstlicher Anbau
Erweiterung des nordöstlichen Anbaus um den östlichen Flügel.
Gleichzeitig Neuerrichtung eines einheitlichen Dachwerkes über dem älteren Kern mit Wiederkehr über der Erweiterung. Möglicherweise im Zusammenhang mit dem Übergang des „Hofes Lochbrücke“ an die Zeppelin Wohlfahrt GmbH Friedrichshafen 1917 (a).
Hauptgebäude
Vergrößerung des Saales über dem Ursprungsgebäude auf die bestehende Länge durch Ausbau einer Trennwand im zweiten inneren Querbund. Einrichtung im Jugendstil.
Brauereiteil
Auflösung der Brauerei. Anstelle der Lagerräume im Obergeschoss Einrichtung des großen Tanzsaales mit Bühne. Umnutzung der ehem. Sudräume zu einem Stall
Nordöstlicher Anbau
Erweiterung des nordöstlichen Anbaus um den östlichen Flügel.
Gleichzeitig Neuerrichtung eines einheitlichen Dachwerkes über dem älteren Kern mit Wiederkehr über der Erweiterung. Möglicherweise im Zusammenhang mit dem Übergang des „Hofes Lochbrücke“ an die Zeppelin Wohlfahrt GmbH Friedrichshafen 1917 (a).
Betroffene Gebäudeteile:
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
- Ausstattung
5. Bauphase:
(1920 - 1930)
(1920 - 1930)
Veränderungen zwischen 1920/30er Jahre:
Vermutlich im Zusammenhang mit einem Besitzerwechsel 1924 (a).
Nordöstlicher Anbau
Neuerungen im nordöstlichen Anbau. Einrichtung von Gästezimmern im Stil der Zeit. Im Obergeschoss des Anbaus Türen- und Fensterbestand sogar Tapeten und Deckenlampen
aus den 1920/30er Jahren weitgehend erhalten.
Anbau von Gästetoiletten (mittlerer Anbau). Tür- und Fensterbestand aus den 1920/30er Jahren im Obergeschoss erhalten.
Vermutlich im Zusammenhang mit einem Besitzerwechsel 1924 (a).
Nordöstlicher Anbau
Neuerungen im nordöstlichen Anbau. Einrichtung von Gästezimmern im Stil der Zeit. Im Obergeschoss des Anbaus Türen- und Fensterbestand sogar Tapeten und Deckenlampen
aus den 1920/30er Jahren weitgehend erhalten.
Anbau von Gästetoiletten (mittlerer Anbau). Tür- und Fensterbestand aus den 1920/30er Jahren im Obergeschoss erhalten.
Betroffene Gebäudeteile:
- Ausstattung
6. Bauphase:
(1950 - 1980)
(1950 - 1980)
Veränderungen 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts, v. a. in den 1970er Jahren:
Nördlicher Gebäudeteil
Im Erdgeschoss wird ein Großteil der Böden und des Türbestandes erneuert.
Umgestaltung der Gaststube, Wandvertäfelung vtml. 1950er oder etwas älter, hölzerne Deckenverkleidung 1970er. In den 1950/60 er Jahren Erneuerung der Toiletten/Sanitärbereiche im mittleren Anbau.
Nördlicher Gebäudeteil
Im Erdgeschoss wird ein Großteil der Böden und des Türbestandes erneuert.
Umgestaltung der Gaststube, Wandvertäfelung vtml. 1950er oder etwas älter, hölzerne Deckenverkleidung 1970er. In den 1950/60 er Jahren Erneuerung der Toiletten/Sanitärbereiche im mittleren Anbau.
Betroffene Gebäudeteile:
- Ausstattung
Zugeordnete Dokumentationen
- Historische Bauaufnahme
Beschreibung
Umgebung, Lage:
Der ehem. Gasthof „Zum Hirsch“ liegt relativ zentral in Meckenbeuren, südöstlich der Kreuzung Seestraße, Schussenstraße und Brückestraße.
Lagedetail:
- Siedlung
- Stadt
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Langrechteckiger, zweigeschossiger Putzbau mit Walmdach.
Die Außenwände des Erdgeschosses sind weitgehend massiv errichtet, das Obergeschoss besteht in weiten Teilen aus Fachwerk.
Die Außenwände des Erdgeschosses sind weitgehend massiv errichtet, das Obergeschoss besteht in weiten Teilen aus Fachwerk.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Zonierung:
Die Haupterschließung erfolgt auf der zur Schussenstraße gerichteten, westlichen Längsseite.
Die Gaststube mit Nebenzimmer und Küche befindet sich im nördlichen Gebäudeteil. Darüber erstreckt sich im Obergeschoss entlang der Westseite ein großer Saal, rückwärtig schließt im Nordosten ein kleinerer Nebenraum an. Auf diesen folgt ein fast quadratischer Flurbereich, der die einläufige Geschosstreppe sowie einen kleinen Schankraum mit Speiseaufzug aufnimmt und die im nordöstlichen Anbau gelegenen Gästezimmer erschließt.
Im südlichen Gebäudeteil war ursprünglich eine Brauerei untergebracht, deren Sudräume sich in dem weitgehend überwölbten Erdgeschoss befanden.
Der Befundlage zufolge dürfte die Brauerei spätestens im frühen 20. Jahrhundert aufgegeben worden sein. Das Erdgeschoss diente daraufhin zeitweise als Stall. In dem wohl weitgehend als Malz -und Getreidelager genutzten Obergeschoss wurde der noch bestehende große Festsaal mit südöstlich gelegener Bühne eingerichtet.
Eine Postkarte um 1900 zeigt beide Gebäudehälften im Erdgeschoss ursprünglich durch eine Tenne mit großem Einfahrtstor getrennt.
Wie aus dem Urkataster von 1825 ersichtlich wird, war das Gebäude ursprünglich deutlich kleiner und wurde erst später um Tenne und Brauerei auf die heutige Länge erweitert.
Der Baubestand des anfänglich fast quadratischen Ursprungsbaus sowie das Gefüge seines Vollwalmdaches sind dabei weitgehend erhalten geblieben.
Die Anbauten
Auf der Ostseite befinden sich drei kleinere zweigeschossige Anbauten.
Der größte, nordöstlich angeordnete Anbau besteht aus einem direkt an den Hauptbau anschließenden älteren Kern mit Balkenkeller, der bereits auf dem Urkataster von 1825 abgebildet ist und erst gegen Ende des 19./ Anfang 20. Jahrhunderts um den als Wiederkehr angebauten östlichen Teil erweitert wurde.
Die Außenwände des Erdgeschosses sind massiv errichtet, das Obergeschoss in Fachwerk. In dem mittleren Pultdachanbau sind in Erd- und Obergeschoss die Gästetoiletten und Sanitärräume untergebracht. Dem noch originär erhaltenen Tür -und Fensterbestand zufolge, dürfte er in den 1930er Jahren entstanden sein.
Der südöstliche, an die ehem. Brauerei anschließende Satteldachanbau besitzt einen Gewölbekeller, der mit seinem breiten zweiflügeligen Eingang vermutlich zur Lagerung von Fässern diente. Im Erdgeschoss war ursprünglich nur ein einziger Raum untergebracht, der erst in der Nachkriegszeit mittig unterteilt wurde.
Die Gaststube mit Nebenzimmer und Küche befindet sich im nördlichen Gebäudeteil. Darüber erstreckt sich im Obergeschoss entlang der Westseite ein großer Saal, rückwärtig schließt im Nordosten ein kleinerer Nebenraum an. Auf diesen folgt ein fast quadratischer Flurbereich, der die einläufige Geschosstreppe sowie einen kleinen Schankraum mit Speiseaufzug aufnimmt und die im nordöstlichen Anbau gelegenen Gästezimmer erschließt.
Im südlichen Gebäudeteil war ursprünglich eine Brauerei untergebracht, deren Sudräume sich in dem weitgehend überwölbten Erdgeschoss befanden.
Der Befundlage zufolge dürfte die Brauerei spätestens im frühen 20. Jahrhundert aufgegeben worden sein. Das Erdgeschoss diente daraufhin zeitweise als Stall. In dem wohl weitgehend als Malz -und Getreidelager genutzten Obergeschoss wurde der noch bestehende große Festsaal mit südöstlich gelegener Bühne eingerichtet.
Eine Postkarte um 1900 zeigt beide Gebäudehälften im Erdgeschoss ursprünglich durch eine Tenne mit großem Einfahrtstor getrennt.
Wie aus dem Urkataster von 1825 ersichtlich wird, war das Gebäude ursprünglich deutlich kleiner und wurde erst später um Tenne und Brauerei auf die heutige Länge erweitert.
Der Baubestand des anfänglich fast quadratischen Ursprungsbaus sowie das Gefüge seines Vollwalmdaches sind dabei weitgehend erhalten geblieben.
Die Anbauten
Auf der Ostseite befinden sich drei kleinere zweigeschossige Anbauten.
Der größte, nordöstlich angeordnete Anbau besteht aus einem direkt an den Hauptbau anschließenden älteren Kern mit Balkenkeller, der bereits auf dem Urkataster von 1825 abgebildet ist und erst gegen Ende des 19./ Anfang 20. Jahrhunderts um den als Wiederkehr angebauten östlichen Teil erweitert wurde.
Die Außenwände des Erdgeschosses sind massiv errichtet, das Obergeschoss in Fachwerk. In dem mittleren Pultdachanbau sind in Erd- und Obergeschoss die Gästetoiletten und Sanitärräume untergebracht. Dem noch originär erhaltenen Tür -und Fensterbestand zufolge, dürfte er in den 1930er Jahren entstanden sein.
Der südöstliche, an die ehem. Brauerei anschließende Satteldachanbau besitzt einen Gewölbekeller, der mit seinem breiten zweiflügeligen Eingang vermutlich zur Lagerung von Fässern diente. Im Erdgeschoss war ursprünglich nur ein einziger Raum untergebracht, der erst in der Nachkriegszeit mittig unterteilt wurde.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben
Konstruktionen
Konstruktionsdetail:
- Mischbau
- Obergeschoss(e) aus Holz
- Dachform
- Walmdach
Konstruktion/Material:
keine Angaben