Oberer Turm, sog. Schochenturm
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Pfarrgasse |
Hausnummer: | 13 |
Postleitzahl: | 74354 |
Stadt-Teilort: | Besigheim |
|
|
Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Ludwigsburg (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8118007001 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | 91 1/2 |
Lage des Wohnplatzes: | |
Geo-Koordinaten: | 48,9982° nördliche Breite, 9,1440° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
1. Gebäudeteil: | Pfarrgasse |
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Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
keine Angabe |
Wohnhaus, Ochsengraben 7 (74354 Besigheim)
Abgegangenes Wohnhaus, Ochsengraben 9 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Stiftsscheuer (Fruchtkasten), Pfarrgasse 14 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Neubau, Pfarrgasse 16 und 18 (74354 Besigheim)
Abgegangene Fachwerkscheune, Pfarrgasse 1 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Pfarrgasse 20 (74354 Besigheim)
Scheune, Pfarrgasse 22 (74354 Besigheim)
Wohnhaus (ehem. Pfarrhaus), Pfarrgasse 24 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Neubau, Pfarrgasse 2 (74354 Besigheim)
Abgegangene Scheune, Pfarrgasse 4 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Pfarrgasse 6 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Pfarrgasse 7 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Pfarrgasse 9 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Schlossgasse 1 (74354 Besigheim)
Abgebrochenes Wohnhaus, Schlossgasse 2a (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Schlossgasse 3 (74354 Besigheim)
Wohnhaus, Schlossgasse 5 (74354 Besigheim)
Verwaltungsgebäude (ehem. Oberamt), Schlossgasse 6 (74354 Besigheim)
Wohnhaus (ehemalige Scheune), Schlossgasse 7 (74354 Besigheim)
Bauphasen
Der Obere Turm (auch Schochenturm genannt), der ehemalige Hochwachtturm mit Wohnung des Turmwächters: Buckelquader Rundturm mit Kegeldach, erbaut ca. 1220, wahrscheinlich um 1235, als Bergfried. Zahlreiche Steinmetzzeichen aus der Zeit der Erbauung erhalten. Eintrag ins Denkmalbuch. Der Obere und der nahezu identische Untere Turm wurden als wehrhafteste Teile der Stadtbefestigung errichtet an den beiden strategisch empfindlichsten (nicht von Flussufern gesäumten) Stellen der Stadt. Die Türme wurden wohl wie vergleichbare französische Bauwerke einst als Wohntürme genutzt (Ausstattung z. B. mit Kamin und Aborterker). Die Türme sind die ältesten Gebäude der Oberen und Unteren Burg. Die beiden jeweiligen Burghäuser (von denen nur noch das Steinhaus beim Oberen Turm erhalten ist) sind etwa ein Jahrhundert später hinzugekommen. (a)
Im Zuge der weit greifenden Entfestigungsmaßnahmen und der zu Beginn des 19. Jahrhunderts vorgenommenen Auslagerung des zeitwährend im Turm ansässigen Gefängnisses ins benachbarte „Steinhaus“, wurde ihm seine letzte der Stadt dienliche Funktion genommen.
Allgemein wurden im Laufe der Jahrhunderte an diesem Turm kaum Veränderungen vorgenommen, und auch Kriegsschäden lagen nicht vor, sodass dieser, gerade in Verbindung auch mit dem Unteren Turm, das Stadtbild bis heute entscheidend prägt und den mittelalterlich-historischen Charakter Besigheims bestimmt.
(1200 - 1235)
Bauzeit um 1220: Durch Stilvergleiche mit französischen Türmen und mit dem nahezu baugleichen Turm von Reichenberg bei Backnang setzt etwa Cord Meckseper die Bauzeit beiden Besigheimer Türme um 1220 an. Vergleiche der Steinmetzzeichen unterstützen diese Datierung. (a)
Hinzu kommt die dendrochronologische Untersuchung eines Gerüstholzes, Eiche, die die Datierung um 1235 belegte.
- Befestigungsanlage
- allgemein
- Burganlage
- allgemein
- Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
- Bergfried
- Detail (Ausstattung)
- Abtritt
- Verwendete Materialien
- Stein
(1500)
(1500 - 1899)
(1514)
(1540)
Ab etwa 1540 diente das Dachgeschoss als Wohnung des Turmwarts.
(1581)
- Detail (Ausstattung)
- Abtritt
(1650 - 1656)
(1656)
- Detail (Ausstattung)
- Abtritt
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Werkstein
(1784)
(1800 - 1825)
(1853)
(1861)
Besitzer:in
(1220 - 1784)
(1784 - 1830)
(1830)
Zugeordnete Dokumentationen
- Schriftliche Aufarbeitung vorhandener und Einarbeitung neuer, bauhistorischer Erkenntnisse für den genannten Bereich im Rahmen der Erstellung eines aktuellen Geländeschnittes im Juli 2008
- Besigheimer Häuserbuch
- Besigheimer Geschichtsblätter
- Oberrheinische Studien
Beschreibung
- Burganlage
- allgemein
- Siedlung
- Stadt
- Befestigungs- und Verteidigungsanlagen
- Bergfried
- Element der Befestigungsarchitektur
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Gefängnis
- Verlies
Der Kern und gleichzeitig älteste Teil der Oberen Burg war gemäß der zeitlichen Zuordnung zahlreicher Steinmetzzeichen um 1220/30 errichtet worden. 1540 ist die „Hochwacht“ mit Hochwächterswohnung erwähnt, doch schon ursprünglich dürfte der Turm eine Wohnfunktion gehabt haben. Zwischen 1650 und 1657 wurden Kriegsschäden am Turm repariert. Später wohnte der Turmwächter in der Wohnung unter dem Dach.
Zusammen mit dem fast baugleichen und etwa gleich alten Turm der Unteren Burg am nördlichen Ende der Altstadt (siehe Hauptstraße 32) gilt der hochmittelalterliche „Schochenturm“ als Wahrzeichen Besigheims und bezeugt die Herrschaftsgeschichte der Stadt. Aufgrund seines hohen Baualters und seiner Bauart hat er einen herausragenden Wert.
Bergfried mit Turmwartswohnung im Dachgeschoss und heute steinernen Aufgang gegenüber des Steinhauses, der fortgeführt wird durch einen hölzernen bis zu einem Türerker in ca. 11 m Höhe.
Zonierung:
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- Bruchstein
- Werkstein
- Verwendete Materialien
- Stein