Ottilienkapelle (Eppingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 171212379317  /  Datum: 24.10.2006
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Hochstraße
Hausnummer: 1/3
Postleitzahl: 73525
Stadt-Teilort: Schwäbisch Gmünd

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Ostalbkreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8136065056
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Schwäbisch Gmünd, Stadt

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

1. Bauphase:
(1339 - 1341)
Errichtung des Kerngerüsts im Zeitraum 1939-1941 (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Dachform
    • Satteldach
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Verwendete Materialien
    • Holz
    • Stein

2. Bauphase:
(1784)
1784 (i):
vermutlicher Umbau der Fassade. Die Jahreszahl ist in dem Steinsturz des Einganges eingeritzt.
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Konstruktionsdetail:
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
    • bemerkenswerte Türen
  • Verwendete Materialien
    • Stein

3. Bauphase:
(1900 - 1980)
Umbauten 1980: Im 1. DG von Hausteil 3 wurde die neue Raumhöhe über die alte Kehlbalkenlage angehoben, dabei wurde unter Verwendung der Altsparren eine neues Dachwerk aufgeschlagen.
Im EG wurden die Außenwände durch Massivwände ersetzt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
  • Verwendete Materialien
    • Holz

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Ausschnitt Kartographie Schwäbisch Gmünd (1986) / Wohnhaus in 73525 Schwäbisch Gmünd

Zugeordnete Dokumentationen

  • Teil einer dendrochronologischen Reihenuntersuchung der Dachwerke (vgl. Dokumentation Schwäbisch Gmünd, Stadt)
  • Bauhistorische Kurzuntersuchung
  • Bauhistorische Untersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
In mitten der historischen Altstadt südlich vom Marktplatz gelegen.
Nach der 2. Stadtummauerung 1238 lag das Gebäude am südlichen Zugang zur Stadt.
Das Gebäude liegt in unmittelbarer Nähe des Kornhauses. Nach einem alten Katasterplan ist es mit seiner rückwärtigen Traufe an einen Bachlauf gestellt, auf den heute noch Steinkonsolen eines Abtrittes hinweisen.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Das Gebäude ist fünfeckig und zweistöckig mit eine aufgesetzten Spitzdach.Unterhalb des Gebäudes befindet sich ein Keller, der über Hausteil 1 erschlossen wird.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Die beiden zusammengehörigen Gebäudeteile erstrecken sich über einen unregelmäßigen viereckigen Grundriss. Die Erschließung findet von der Hochstraße aus statt. Eine eindeutige Zonig- und Schiffigkeit lässt sich nicht nachweisen.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das gesamte Dachwerk ist rauchgeschwärzt.
Das Gebäude wurde 1991 abgebrochen.
Bestand/Ausstattung:
Fassadengestaltung mit Türen und Fenstern von 1784.

Kammertür 1. OG aus Eiche 16./Anfang 17. Jahrhundert:
Aufbau entspricht Bretttür mit Gratleisten, mit Holznägeln aufgesetzte Profilstäbe und Fragmente eines Doppel-S-Beschlages.

Haustür aus Eiche Anfang bis Mitte 18. Jahrhundert:
Vierfeldrige Füllungstür mit Schlitz- und Zapfenkonstruktion. Das obere und untere Querfries ist voll durch die Längsfriese durchgezapft und mit Holznägeln gesichert. Mittlere Querfries ist mittig eingestemmt und ebenfalls mit Holznägeln gesichert.

Küchentür 1. DG ca. 18. Jahrhundert:
Bretttür mit konischen Gratleisten und Langbändern.

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Steinbau Mauerwerk
    • Backstein
    • Bruchstein
    • Werkstein
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
  • Detail (Ausstattung)
    • Abtritt
    • bemerkenswerte Fenster
    • bemerkenswerte Türen
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Dachform
    • Satteldach
  • Verwendete Materialien
    • Backstein
    • Holz
    • Stein
Konstruktion/Material:
(Die Texte stammen von zwei Bearbeitern, deshalb liegt jeweils eine grobe, stichwortartig formulierte und eine ausführliche Beschreibung vor.)

Allgemeines:
- Reste von Steinquadermauerwerk vorhanden.
- Den Unterbau bestimmte eine hohe Halle über weite Teile. Eine mögliche Zwischenebene wird unter dem rückwärtigen Hausteil Nr. 3 angedeutet. Ansonsten kann für den Raum eine lichte Höhe von ca. 4 m angenommen werden.
Zumindest die rückwärtige Traufwand war oberhalb der Halle massiv ausgeführt. Auf diesem entsprechend hohen Unterbau war die einstöckige Wohnetage abgezimmert. Die Wohnstube ist für den straßenseitigen Abschnitt von Hausteil Nr. 3 belegt. Weitere Raumgliederungen sind nicht gesichert; infolge ist auch die Nutzung dieses Bereichs ungeklärt. Hinsichtlich der alten Wandfüllungen werden für die Stube Bohlen, für die restlichen Wände Bretter angenommen.
Auf diesem Fachwerkbau war ein Sparrendach mit Kehlbalken ohne Stuhlunterstützung aufgeschlagen.

Dach:
- Dachwerk im Hausteil 3 nicht mehr erhalten. Dachwerk von Hausteil 1 ist als Sparren-Kehlbalken-Dach abgezimmert. Sparren sind im Fußpunkt verblattet. Hahnen- und Kehlbalken sind mit Sparren überblattet. Gesamte Dach ist rauchgeschwärzt. Es sind Reste eines auf einer Schwelle gegründeten stehenden Stuhles vorhanden.
- Über dem Hausteil Nr. 3 ist das alte Dachwerk nicht mehr erhalten. Beim jüngeren Ausbau des 1. DG wurde die neue Raumhöhe über die alte Kehlbalkenlage angehoben. Dabei wurde unter Verwendung einzelner alter Sparren ein neues Dachwerk aufgeschlagen.
Dagegen ist über dem Hausteil Nr. 1 das alte Dach noch weitgehend vorhanden. Es neigt sich stark zum linken Giebel. Abgezimmert ist ein Sparren-Kehlbalken-Dach. Die Sparren sind am Fußpunkt mit den Dachbalken verblattet. Die Dachhöhe wird durch einen Kehlbalken und einen Hahnbalken unterteilt. Das gesamte Dachwerk ist rauchgeschwärzt.
Beim ersten Sparrendreieck vor dem linken Giebel sind beide Sparren über dem Kehlbalkenanschluss (infolge der Dachneigung) abgesägt. Bei der folgenden Sparrenachse handelt es sich um kein geschlossenes Sparrendreieck. Der rückwärtige Sparren reicht bis zum First. Am Holz war weder ein Kehlbalken noch ein Hahnbalken angeblattet. Etwa mittig zwischen der anzunehmenden Ansatzhöhe von Kehl- und Hahnbalken ist eine senkrechte Blattsasse mit Holznagelloch vorhanden. Der entsprechende Dachbalken in dieser Achse reicht nicht bis zur Straßentraufe. Bei den folgenden vier Sparrenpaaren sind die Hahn- und Kehlbalken noch angeblattet. Beim letzten erhaltenen Sparrendreieck reicht der Kehlbalken nur noch über die straßenseitige Dachhälfte. Aus drei Sparren wurden Bohrproben entnommen (s. "Dendrochronologische Untersuchung").
Unter den Kehlbalken ist eine Stuhlständer als Rudiment eines ehem. Stuhles vorhanden, der einst auf einer Schwelle gründete. Aus diesem sowie dem Rest einer Pfetten wurden ebenfalls Bohrproben entnommen (s. "Dendrochronologische Untersuchung").

Obergeschoss:
- Oberstock auch in zwei abgetrennte Einheiten unterteilt. Wände in Fachwerkbauweise errichtet. Aussteifung durch Kopf- und Fußbänder. Im straßenseitigen Abschnitt von Hausteil 3 ist eine Wohnstube belegt.
- Ähnlich wie beim Dachwerk ist das Obergeschoss in zwei getrennte Einheiten unterteilt.
Den umfangreichsten Altbestand zeigt Einheit 1, in deren Giebel zwei Bundständer aus Eichenholz in ihrer ursprünglichen Stellung erhalten blieben; der straßenseitige Eckständer fehlt. Die alten Ständen gründen auf einer Schwelle. Am rückwärtigen Giebelständer belegen die vorhandenen Blattsassen an Schwelle, Ständer und Dachbalken ein ehemals vorhandenes Kopfband sowie zwei Fußbänder. Am zweiten Ständer ist der Rest eines Steigbandes noch vorhanden; ein ehemaliges Fußband fehlt. In Firstrichtung ist auf dem diesem Ständer ein Unterzug aufgelegt. Der Unterzug reicht in seiner Länge noch über die gesamte Hauslänge. Die Aussteifung zwischen Giebelständer und Unterzug erfolgte über zwei Kopfbänder. Im Bereich von Haushälfte Nr. 3 lagert der Unterzug auf einem weiteren Eichenständer, der zum Teil stark abgebeilt wurde und sich zur Straßentraufe neigt.
Das Gerüstholz ist auf einer abgesägten Schwelle abgezapft. In Firstrichtung war ursprünglich zwischen Schwelle und Unterzug ein den Ständer überlappendes Steigband eingebaut. Quer zum First ist eine doppelte Fußaussteifung und ein Kopfband nachweisbar. Die Gerüstaussteifung erfolgte nur in Richtung der Straße. Im weiteren Verlauf des Unterzuges ist kurz vor dem Giebel von Haus Nr. 3 eine Blattsasse für ein vom Giebel aufsteigendes Kopfband vorhanden; der zugehörige Bundständer fehlt. Ausgehend vom rückwärtigen Giebelständer von Hausteils Nr. 1 ist das alte Wandrähm noch etwa über die halbe Hauslänge vorhanden. Am Ende scheint das Rähm abgesägt. Ca 2,20 m vor dem Rähmende ist ein in der Wand eingebundener, z.T. stark abgeleiteter Eichenständer erhalten, der in Längsrichtung ursprünglich durch ein Steigband ausgesteift wurde.
Bis auf letzt genannten Ständer konnten an den Bundständern senkrecht verlaufende Nuten festgestellt werden. Während die Hölzer der Außenwänden in den jeweiligen Wohnfluchten nur eine Nut aufweisen, zeigt der Innenständer Doppelnuten. Alle Nuten besitzen eine Breite von 4,0-4,5 cm und eine Tiefe von ca. 5 cm. Eine solche Nut ist auch am firstparallen Unterzug, an dessen Unterseite nachweisbar. Bemerkenswert ist, dass am Innenständer die Doppelnuten nur zum Giebel des Hausteiles Nr. 3 und zur Straßentraufe ausgerichtet wurden.
Aus beiden Gieblständern wurden Bohrproben entnommen (s. "Dendrochronologische Untersuchung).

Erdgeschoss:
- Im EG liegen derzeit massive Außenwände vor. Über weite Teile war hier eine Halle zu finden.
- Im EG ist nur noch ein geringfügiger Altbestand zu erkennen, denn die Außenwände sind in späterer Zeit durch jüngere Massivwände weitgehend ersetzt.
Zum ursprünglichen Holzgerüst zählt ein mächtiger Eichenständer im Hausinneren. Ein starker Unterzug begleitet dieses in Querrichtung über die gesamte Hausbreite. Ständer und Unterzug sind in Querrichtung durch zwei profilierte Kopfbänder ausgesteift. In Firstrichtung war lediglich ein zu Hausteil Nr. 1 aufsteigendes Kopfband eingebaut. Bemerkenswert ist, dass der querverlaufende Unterzug am straßenseitigen Ende eine Blattsasse für ein Kopfband besitzt, an der Gegentraufe eine Sasse jedoch nicht nachzuweisen war. Annähernd mittig, zwischen Innenständer und Rücktraufe besitzt er an der Unterseite ein originales Zapfenloch. Ausgehend von diesem Zapfenloch, ist bis zur Rücktraufe an der Unterseite eine durchlaufende Nut vorhanden.
Ein zweiter querverlaufender Unterzug befindet sich etwa mittig in Hausteil Nr. 1. Er ist, ausgehend von der Rücktraufe, nur noch über eine Länge von ca. 4 m erhalten und weist ebenfalls keine, zur rückwärtigen Traufe ausgerichtete Blattsasse auf. Hinweise auf einen Wandaufbau unter dem Unterzug liegen nicht vor. Auf genannten Unterzügen liegt ein in Firstrichtung verlaufendes Gebälk.

Untergeschoss:
- Der Keller ist in Bruchstein errichtet und eingewölbt. Ein weiterer Kellerraum ist in Backstein. Beide Keller sind nachträglich eingebaut.
- Ausgehend vom straßenseitigen Eingang des Hausteils Nr. 1 fällt das Niveau zur rückwärtigen Traufe ab. Diese Neigung führt in eine Art Kellergeschoss mit durchgehend jüngerer Bausubstanz. Die Giebelscheibe ist hier in Bruchstein errichtet. Im Verlauf der Rücktraufe ist dieses Mauerwerk noch auf eine Länge von 1,70 m erhalten. Danach ist sie durch eine Fachwerkwand ersetzt. In Ablehnung an einen in Bruchstein gewölbten Keller unter Hausteil Nr. 3 wird die Wand wieder massiv.
Vor dem Bruchsteinkeller ist, in Anlehnung an die Straßentraufe ein Backsteinkeller angelegt. Beide Keller sind nachträgliche und nicht bauzeitlich.

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