Wohnhaus,Brunnenstraße 20
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Brunnenstraße |
Hausnummer: | 20 |
Postleitzahl: | 78050 |
Stadt-Teilort: | Villingen |
|
|
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Kreis: | Schwarzwald-Baar-Kreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8326074020 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Ackerbürgerhaus, Josefsgasse 22 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Josefsgasse 5 (78050 Villingen)
Ehem. Pfleghof des Klosters St. Blasien, heute Stadtverwaltung , Josefsgasse 7 + 7a (78050 Villingen)
Münsterpfarrhaus, Kanzleigasse 10 (78050 Villingen)
Ehem. Münze bzw. Kanzleischeuer, Kanzleigasse 1 (78050 Villingen)
Wohn- und Geschäftshaus, Kanzleigasse 28 (78050 Villingen)
Wohn- und Gasthaus, Kanzleigasse 3 (78050 Villingen)
Ehem. Bürgerhaus mit rückwärtigem Ökonomiegebäude, heute Volkshochschule, Kanzleigasse 6 (78050 Villingen)
Wohnhaus, Kanzleigasse 9 (78050 Villingen)
Ehem. Gasthaus Krone, Kronengasse 12 (78050 Villingen)
Ehem. Feuerspritzenhaus, heute Wohn- und Geschäftshaus, Kronengasse 2 (78050 Villingen)
Wohn- und Gasthaus, Kronengasse 8 (78050 Villingen)
Villa Joh. Glatz, Mönchweilerstraße 4 (78050 Villingen)
Evang. Pfarrhaus, Mönchweilerstraße 6 (78050 Villingen)
Münster zu Unserer Lieben Frau (ehem. St. Johannes Baptist und St. Barnabas), Münsterplatz 1 (78050 Villingen)
Neues Rathaus, Münsterplatz 7 + 8 (78050 Villingen)
Ehem. Kirche des Villinger Kapuzinerklosters, Niedere Straße 88 (78050 Villingen)
Amtsgericht, Niedere Straße 94 (78050 Villingen)
Stadmauer am Klosterring mit Pulverturm, Obere Straße 30 (78050 Villingen)
Bauphasen
Den älteste erkannten Bauteil stellt der südliche Abschnitt der ostwärtigen Brandwand dar. Sie gehört zu einem ostwärtigen Steinhaus und begrenzt dieses nach Westen. Seine ursprüngliche Nordwest-Ecke blieb hinter der heutigen Treppe von Haus Nr. 20 erhalten.
An diesen, nach Osten z. Z. nicht näher zu begrenzenden Bau schließt sich der älteste Massivteil von Haus Nr. 20 an. Offensichtlich nicht ganz so tief wie der östliche Nachbar ist von ihm noch die westliche Brandwand erhalten, wobei sein nördliches Ende im Bereich der schräg verlaufenden Anbindung zu vermuten ist.
Einer nächsten Bauphase ist der an der alten Nordwest-Ecke ansetzende Mauerzug zuzuordnen. Seine ursprüngliche Zuordnung ist z.Z. ungewiss. Im angetroffenen Zustand bildet er die hoch aufragende Rückwand eines zur Brunnenstraße hin abfallenden Pultdaches.
Der dritten Bauphase ist der heutige Bau Brunnenstraße 20 zuzuordnen. Bei dieser Maßnahme wurde die alte Rückwand abgebrochen und das Gebäude nach Norden verlängert. In diesem Zusammenhang erfolgte die schräg verlaufende, erwähnte Angleichung. Aus dieser Bauphase blieb das Gebäude über dem EG und 1. OG erhalten. Vor der aktuellen Baumaßnahme waren auch noch im 2. OG einige Altbalken erhalten, die sich im südlichen Hausbereich befanden. Im rückwärtigen Hausteil erfolgte die Entfernung der Altbalken noch früher.
Nicht mehr erhalten ist das Dachwerk sowie die südliche und nördliche Traufwand. Die Datierung der Kernbauerweiterung wird grob in der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts angesetzt. Das dieser Zeitebene zugeschrieben Gebälk erlaubt einige Rückschlüsse auf die ursprüngliche Bau- und Nutzungsstruktur des Gebäudes.
(1337 - 1346)
Bauzeitlich sind nur noch die fünf südlichen Nadelholzbalken mit Nuten für einen ehemaligen Bretteinschub (d). In jüngster Zeit nahezu vollständig entfernt, ist er offensichtlich nur noch über dem Flurbereich erhalten. An der Nahtstelle zum Ladenraum ist der diagonal verlegte Bretteinschub z.T. noch erkennbar. Der Bretteinschub mit Kalkmörtelauftrag diente als Isolierung für die Stube darüber. Nach den aufgenommenen Befunden nahm diese somit die gesamte Fläche des noch nicht verlängerten Kernbaus ein. Der verbleibende Grundriss des Erdgeschosses besitzt in bauhistorischer Hinsicht keine hervorzuhebende Deckenausbildung.
Gebälk über dem 1. OG:
Anders als im EG blieb im 1. OG das ursprüngliche Gebälk nahezu vollständig erhalten. Bis auf die alte Kaminauswechslung mit Stakungslöchern für den alten Rauchhut zeigt es keine Besonderheiten. Ursprünglich frei von Giebel zu Giebel gespannt, ist es rauchschwarz. Zwei mit seitlichen Nuten versehene, im Querschnitt deutlich kleinere Balken sind wohl als die alten Balken der Stubendecke zu interpretieren.
Gebälk über dem 2. OG:
Wie angesprochen, wurde das ursprüngliche Gebälk weitgehend entfernt und es blieb lediglich innerhalb der Trennwand von straßenseitigem Raum und Treppenhaus ein Balken erhalten. Sowohl dieser als auch die über die Balkennester rekonstruierbaren Balken im Süden liegen weit abgesetzt von der Dachbasis. Daraus ergibt sich die für die mittelalterlichen Gebäude typische Drempelausbildung.
Vgl. Ergebnisse der Dendroanalyse (Dokumentation)
(1600 - 1699)
Im 17. Jh. (evtl. später) erfolgte ein weitreichender Umbau, wobei wohl die beiden Traufwände an der Straße und am Hof ersetzt wurden. Dafür wurden im 1. OG einige der alten Fenstergewände wiederverwendet und auf dem Bau ein neues Dachwerk abgezimmert; eine liegende, verblattete Stuhlkonstruktion, in drei Querachsen errichtet. Im Westen liegt die Querachse weit abgesetzt von der massiven Brandwand, während die östliche Querachse unmittelbar vor der Ostwand aufgeschlagen wurde.
Dieser Umbauphase sind im 2. OG wohl noch zwei Innenwände zuzuordnen, während die restlichen Wände und Bodenaufbauten entweder ins 19./20. Jahrhundert datieren, oder im Rahmen der aktuellen Baumaßnahme erneuert wurden.
Zugeordnete Dokumentationen
- Dendrochronologische Datierung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohnhaus
Zonierung: