abgegangene ehem. Mohrenapotheke (A 162/ Münsterplatz 35)
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Neue Straße |
Hausnummer: | keine |
Postleitzahl: | 89073 |
Stadt-Teilort: | Ulm |
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Regierungsbezirk: | Tübingen |
Kreis: | Ulm (Stadtkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8421000028 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | Münsterplatz |
Historische Gebäudenummer: | 35; A 162 |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Objektbeziehungen
Ist Gebäudeteil von: | |
keine Angabe | |
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Besteht aus folgenden Gebäudeteilen: | |
1. Beinhaltet Bauteil: | Ehemalige Bebauung auf dem Gebiet der Neuen Straße in Ulm |
Bauphasen
Dreigeschossiges, massives und "geriegeltes" (im Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857 für Fachwerk) Vordergebäude zwischen A 147 und A 163. Es war zum Münsterplatz traufständig ausgerichtet und wies zwei massive Giebel auf, wobei der gegen A 147 als gemeinschaftlich galt.
Das Gebäude wies weite Vorkragungen zum Münsterplatz hin auf; die über dem Erdgeschoss wurde durch Bögen über Konsolen unterfangen. Auf dem Dach befand sich ein Zagbaus zum Münsterplatz hin. Ein Aquarell von 1840 zeigt ein größeres Tor im Süden der Straßenfassade (wohl die 1857 noch erwähnte Durchfahrt mit Dielen).
Seit 1568 war die Mohrenapotheke hier im Gebäude durch den Apotheker David Regulus Villinger eingerichtet worden. 1944 wurde das Gebäude bei den Luftangriffen des Zweiten Weltkrieges zerstört.
(1300 - 1376)
- Siedlung
- Stadt
(1300 - 1399)
(1520 - 1660)
(1568)
(1944)
Besitzer:in
(1592 - 1595)
(1596 - 1605)
(1605 - 1632)
(1632 - 1639)
(1639 - 1641)
(1642 - 1679)
(1679 - 1710)
(1710 - 1736)
(1737 - 1748)
(1750 - 1753)
(1754 - 1788)
(1788 - 1807)
(1807 - 1842)
(1842 - 1843)
(1843 - 1853)
(1857)
- Apotheker
(1858 - 1877)
(1873 - 1902)
Zugeordnete Dokumentationen
- Kurzbeschreibung
Beschreibung
- Siedlung
- Stadt
- Wohnbauten
- Wohn- und Geschäftshaus
Das Gebäude wies weite Vorkragungen zum Münsterplatz hin auf; die über dem Erdgeschoss wurde durch Bögen über Konsolen unterfangen. Auf dem Dach befand sich ein Zugbaus zum Münsterplatz hin. Ein Aquarell von 1840 zeigt ein größeres Tor im Süden der Straßenfassade (wohl die 1857 noch erwähnte Durchfahrt mit Dielen).
Seit 1568 war hier die Mohrenapotheke eingerichtet.
Auszug aus dem Gebäudesehätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877:
Zonierung:
A 162:
Beschreibung: ein zwischen 147 und 163 eingebautes dreistok. massives und geriegeltes Wohnhaus die "Mohrenapotheke" beim obern Münster-Platz mit 28,5'hohem Plattendach
Maße: 45/48' lang, 46' breit, 37,5' hoch
A 162a:
Beschreibung: ein zwischen sich ein- und an 163a angebauter dreistokiger massiver und geriegelt. Flügel mit 10'h. Plattendach mit einem einstokigen Anbau mit 3´h. Platten-Pultdach Maße Flügel 26' lang, 10,5´ breit, 37,5´ hoch
Maße Anbau: 26' lang, 5' breit, 9' hoch
A 162b:
Beschreibung: ein an sich angebautes, sonst freistehendes drei- und vierstokiges massives Hintergebäude mrt 27' hohem Plattendach
Maße: 45' lang, 37' breit, 32,5` hoch
A 162:
Räume: 6 heizbare Zimmer, 3 unheizbareZimmer und geypste Kammern, 2 gewöhnlilche Kammern, 2 Küchen, 2 gewölbte Keller, 1 Durchfahrt mit Dielen und die heizb. Offizin
A 162a:
Räume [wohl für beide geltend]: 3 gewöhnliche Kammern, das Laboratorium
A 162b:
Räume: 3 heizbare Zimmer, 2 unheizbare Zimmer u. geypste Kammern, 4 gewöhnliche Kammem, 1 Küche, 1 gewölbter Keller, und 4 dtto. Gelasse mit ebensolchem Vorplatz
Parterre
A 162:
Ergänzungsband S. 93/94:
"Zu dem vornen Seite 79 beschriebenen Gebäude kommen noch folgende Zubehörden: die Schränke an 3 Seiten der Apotheke durchaus aus Nußbaumholz und eingelegt und Schubladen - 2000f
2. Receptirtische mit Schubladen, zusammen - 300.
der Wolfsche Dampfapparat s. h. (?) der Heerd mit Eisen-Platte, Rost u. Schieber, samt Kühlstande mit Zinn. Pflanze (?) u. mess.(?) Hahnen - 50f
der Trokkenkasten samt sturzenen Röhren - 25.
Konstruktionen
- Steinbau Mauerwerk
- allgemein
- Holzgerüstbau
- allgemein
Ein an A 163 a angebauter, dreigeschossiger Flügel mit eingeschossigem Anbau enthielt 1857 neben 3 gewöhnlichen Kammern auch das Laboratorium.
Ein als drei- und vierstöckiges massives Hintergebäude bezeichnetes Haus enthielt einen gewölbten Keller und 4 gewölbte ,,Gelasse mit ebensolchem Vorplatz " im Erdgeschoss.
Ein Foto mit Blick in den Hinterhof zeigt vermutlich die Ecke Flügel (mit Anbau) Rückgebäude. Die von der Geschosseinteilung her sehr ungleichen Fassaden zeigen in der Fugenhöhe aufeinander Bezug nehmende Quadermalerei (Putzquaderung?).
Ab 1751 wird in den Kaufbüchern auch ein bzw. später ein Viertel ,lebendiges Wasser' erwähnt, das zum Kaufgegenstand gehörte.
Keller
Es werden zwei gewölbte Keller im Vordergebäude genannt (Gebäudeschätzungsprotokoll von 1857). Auf alten Abbildungen sind zwei Kellerfenster zum Münsterplatz hin sichtbar.
Ein Kellerraum könnte sich mit straßenparallelem Gewölbe im vorderen Bereich des Hauses befunden haben (s. Bauakten von 1926).
Im Hintergebäude wurde ein gewölbter Keller genannt. Die Tiefe des Kellers wurde im Bau- und Feuergeschworenen- Amtsprotokoll von 1787 mit 14 Schuh 6 Zoll angegeben. Eine sich in dem nach Westen anstoßenden Garten von A 141 befindende Tolle wurde mit einer Tiefe von 31 Schuh aufgeführt. Die Entfernung zwischen Keller und Tolle betrug 17 Schuh.
Auszug aus dem Gebäudesehätzungsprotokoll 1857, Ergänzungsband von 1858 bis 1877
A 162
Dachdeckung: Platten
Umfassungs- und Giebelwände: massiv, geriegelt und um 2' überbaut, mit mass. Giebeln. - gegen 147 gemeinschaftlich
Keine feuergefährlichen Einrichtungen
Als unzerstörbar angesehen: die Keller, die Fundation und die beiden Brandmauern an 148 und 163 bis unter Dach
Ergänzungsband S. 79/ 80:
Das Wohnhaus ,,wurde verbessert, auch soll daselbe [sic] mit einem Theil der seither nicht versicherten Bestandtheils aufgenommen werden, nun ohne Fundation u. Keller.
Ergänzungsband S. 93/94:
"Zu dem vornen Seite 79 beschriebenen Gebäude kommen noch folgende Zubehörden: die Schränke an 3 Seiten der Apotheke durchaus aus Nußbaumholz und eingelegt und Schubladen - 2000f
2. Receptirtische mit Schubladen, zusammen - 300.
der Wolfsche Dampfapparat s. h. (?) der Heerd mit Eisen-Platte, Rost u. Schieber, samt Kühlstande mit Zinn. Pflanze (?) u. mess.(?) Hahnen - 50f
der Trokkenkasten samt sturzenen Röhren - 25.
A 162a
Dachdeckung: Platten
Umfassungs- und Giebelwände: massiv u. geriegelt, mit 2 eigenen Seiten
Keine feuergefährlichen Einrichtungen
Als unzerstörbar angesehen: die Fundation, Parterrepflaster und die mass. Wand an No. 163
Ergänzungsband S. 79/ 80:
der Flügel (mit Anbau) desgleichen (wie A 162)
Jetzt als unzerstörbar ausgenommen nur noch die Fundation
A 162b
Dachdeckung: Platten
Umfassungs- und Giebelwände: durchaus massiv
Keine feuergefährlichen Einrichtungen
Als unzerstörbar angesehen: die Keller, Fundation, Parterrepflaster, Umfassungswände." bis unter Dach u. Gewölbe samt mass. Umfassung.
Ergänzungsband S. 79/80:
Das Hintergebäude desgleichen [wie A 162]
als unzerstörbar angesehen: Fundation und Keller