Kloster Bebenhausen (ehem. Holz- und Chaisenremise)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 130251334018  /  Datum: 14.11.2017
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Kronengasse
Hausnummer: 1
Postleitzahl: 89073
Stadt-Teilort: Ulm

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Ulm (Stadtkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8421000028
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die dendrochronologische Untersuchung datiert die Errichtung des mittelalterlichen Dachstuhls auf das Jahr 1439 (d). Um 1600 erfuhr das Gebäude, einem vermutlich ehem. Patrizierhaus, eine größere Umbaumaßnahme, bei der das EG statt einer dreischiffigen eine fünfschiffige Gliederung erhielt. Im 18. Jahrhundert erfolgte weitere Umbauten, bei welcher unter anderem der nördliche Walm des Daches entfernt wurde. Während einer weiteren Umbauphase des Gebäudes 1902 wurde das Treppenhauses errichtet, das Dachgeschoss umgebaut und Renovierungen.


1. Bauphase:
(1439)
Der mittelalterliche Dachstuhl konnte dendrochronologisch auf 1439 (d) datiert werden.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Patrizierhaus

2. Bauphase:
(1600)
Um 1600 erfuhr das Gebäude eine größere Umbaumaßnahme (im EG wird aus einer dreischiffigen eine fünfschiffige Gliederung).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss

3. Bauphase:
(1700 - 1799)
Größere Umbauphase im 18. Jahrhundert; dabei wurde am Dach der nördlicher Walm entfernt.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Satteldach

4. Bauphase:
(1902)
Errichtung des Treppenhauses, Renovierung und Umbau (Dachgeschosse) des Gebäudes.

Größere Umbauphasen haben in der Renaissance, im 18.Jh. (Dach, nördlicher Walm entfernt) und um 1902 stattgefunden. Die Fassade geht in ihrer heutigen Gestalt wohl auf die Umbaumaßnahme von 1902 zurück.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Dachgeschoss(e)
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Kronengasse 1, Südwestansicht / Wohnhaus in 89073 Ulm (25.05.2018 - Christin Aghegian-Rampf)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Voruntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Bei dem Gebäude handelt es sich um einen stattlichen Bau in dem Gebiet Ulms, das nachweislich als eine bzw. die Keimzelle der Stadt gilt. Seine Lage auf dem Weinhofsporn stimmt mit der angenommenen Ausdehnung der Königspfalz des 9. Jh. überein.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Der breit gelagerte, dreigeschossige und giebelständige Baukörper wurde aus zwei massiven, an die teilweise ältere Nordwand angebauten Traufwände und an eine im Erdgeschoss massive, in den Obergeschossen aus Fachwerk gestaltete südliche Giebelwand errichtet.
Unter dem Gebäude befinden sich zwei parallel zu den Traufseiten verlaufende Gewölbekeller. Sie liegen unter dem westlichen und dem östlichen Bereich des Gebäudes. Der mittlere Bereich zeigt heute keine Unterkellerung.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das heute in fünf Schiffe unterteilte Erdgeschoss muss früher dreiteilig gewesen sein. Hierauf deuten die in den Zwischenmauern noch erkennbaren Säulen der Westwand im Flurbereich.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
Das Gebäude wurde noch im Mittelalter an der Stelle älterer Bebauung errichtet. Die älteren Strukturen zeigen sich in Form der Bruchsteinwand der Nordseite. Diese Wand aus Kalkbruchstein wurde mit Ziegeln erweitert und ergänzt und das Gebäude wurde daran in Richtung Süden angebaut. Allem Anschein nach handelt es sich um ein ehemaliges Patrizierhaus. Sein repräsentativer Charakter wird neben den Gewölben im EG auch durch die dort aufgedeckte Renaissancemalerei verdeutlicht. Abgesehen von den überaus großen Dimensionen des Gebäudes, zeigt auch die aufwendige Gestaltung einer Bohlen-Balken-Decke im 1.OG, dass es sich von Anfang an um ein reich ausgestattetes Gebäude gehandelt haben muss.
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Steinbau mit Gebäudeteilen aus Holz
  • Dachform
    • Satteldach
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Verwendete Materialien
    • Ziegel
Konstruktion/Material:
Der Baukörper
Im Inneren zeigten sich bei Beginn der Baumaßnahme im Bereich der Treppe vom 1. ins 2. DG bei Entfernung des Putzes eines weiten Bereiches der Nordwand neben vermauerten Fensteröffnungen auch der Hinweis auf eine vor die Nordwand gestellte Fachwerkkonstruktion des Daches. Diese wurde wohl um 1902 beim Einrichten des Treppenhauses abgebrochen. Anhand der Spuren im älteren Putz lässt sich eine Konstruktion aus Ständern und Riegeln nachweisen. Die Riegel wurden seitlich der ehemaligen Fensteröffnung durch Ständer abgefangen. Diese wäre ansonsten von einem Riegel überdeckt worden. Nach Aussage von Fotos, die die teilweise unverputzte Nordwand von außen zeigen, gehören die Fensteröffnungen allerdings auch in die Bauzeit, denn sie sind nicht nur ähnlich gestaltet wie die heute noch offenen, westlichen Fensteröffnungen des 1. und 2. DG im Bereich der Ziegelaufmauerung, sondern auch mit Ziegelgewänden in das ältere Bruchsteinmauerwerk gesetzt worden. Das Aussehen der Fachwerkkonstruktion lässt sich noch im 1. und 2. DG an den dort teilweise erhaltenen Balken im ehemaligen Wohnbereich ablesen.
Die Nordwand zeigt auf der Innenseite ältere Putzreste, die wegen ihrer groben Struktur nicht auf eine Wohnnutzung schließen lassen. Im Dachbereich ist zunächst von einer Lagernutzung auszugehen. Eventuell handelt es sich auch um einen ehemaligen Außenputz. Dies müsste an weiteren Stellen durch den Restaurator verifiziert werden.
Der Baukörper weist an der Nord- und an der Südfassade einen leichten Knick auf. Hier wird offenbar der frühere Verlauf der Nordwand aufgenommen. Er spiegelt sich in der Südfassade wider.
Der viergeschossige, liegende Dachstuhl zeigte ursprünglich zwei Walme und ein Guckehürle. Vermutlich schon im 16. Jh. wurde der südliche Walm zum Giebel verändert, 1785 der nördliche. Der ansonsten weitgehend in seinem mittelalterlichen Gefüge erhaltene Dachstuhl konnte dendrochronologisch auf 1439 (d) datiert werden.
Größere Umbauphasen haben in der Renaissance, im 18. Jh. (Dach, nördlicher Walm entfernt) und um 1902 stattgefunden. Die Fassade geht in ihrer heutigen Gestalt wohl auf die Umbaumaßnahme von 1902 zurück.

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