Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 108809238520  /  Datum: 18.03.2014
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
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Objektdaten

Straße: Pfarrgasse
Hausnummer: 10
Postleitzahl: 74354
Stadt-Teilort: Besigheim

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Ludwigsburg (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8118007001
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: 106
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes
Geo-Koordinaten: 48,9986° nördliche Breite, 9,1427° östliche Länge

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

Ist Gebäudeteil von:
1. Gebäudeteil: Pfarrgasse

Besteht aus folgenden Gebäudeteilen:
keine Angabe

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das Gebäude Pfarrgasse 10, das älteste erhaltene Pfründhaus (sog. Pfarrpfründe), wurde wohl 1461 errichtet (d) und zählt neben dem historischen Rathaus (1459, d) und dem sog. Dreigiebelhaus (1486-1501, d) zu den drei ältesten Fachwerkgebäuden von Besigheim.
Da das Pfarrpfründhaus gegenüber der Herrschaft Steuerfreiheit genoss, ist es in den Lagerbüchern der Vogtei Besigheim nicht selbst als zinsbar genannt. Zinsbar war nur ein zum Haus gehöriges Hof- und Gartengrundstück. Das Gebäude wird jeweils als "Anstösser" (Angrenzer) an dieses Grundstück genannt.
Das Haus war seit dem Ende des 16. Jh. in privaten Händen und wurde in den folgenden Jahrhunderten wiederholt verkauft. Insbesondere im 19. Jh. sind die Besitzstrukturen kompliziert, da mehrere Besitzer das Gebäude nun gleichzeitig nutzten und Anteile veräußerten und vererbten. Ab dem zweiten Viertel des 20. Jh. ergänzte die gewerbliche Nutzung (Verkauf und Dienstleistung) die bisherigen Funktionen des Hauses mit Wohnen, Tierhaltung und Aufbewahrung


1. Bauphase:
(1461)
Errichtung des Gebäudes. (d)
Betroffene Gebäudeteile:
keine
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Pfarrhaus
Konstruktionsdetail:
  • Dachform
    • Schopfwalm (Krüppelwalm)

2. Bauphase:
(1522)
Nach dem Lagerbuch zinst "die Pfarr" (Pfarrei) ... uß Hoffreuthen und Garten, zwüschen Pfarrhuß und Simon Riemen Hoffreuthen". (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1555)
Nach dem Lagerbuch der Vogtei zinst die "Pfarr ... uß Hofreittin und Gartten, zwüschen dem Pfarrhauß und Zeiher Jungen". (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1569)
"Die Pfarrpfründ zu Besigkheim gibt Jerlichs ußer ainem Gärtlin, zwüschen dem Pfarrraus und Zeier Jungen Herberg gelegen ... ". (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(1587)
Nennung des Gebäudes im Lagerbuch der Geistlichen Verwaltung unter "Aigene Güetter, So vor alters an nachgemelte Pfründen gehörtt haben": "Erstlichen der Pfarr zue Besickheim (gehört): Ein Behaußung sampt zweyen Kellern und einem Gärttlin daran, zwischen Jerg Velger, und Hannß Jungen Heüsern zu einer und anderseits der Almend Gaßen gelegen, Stoßen hinden uff Anstett Bezengäuers Hauß, und Balthas Kauzen Scheur, fornen wider uff die Almend, und zinst daß Gärttlin in die Kellerey (Kameralverwaltung der Vogtei) zu Besickheim ...". (Zum Pfarrpründhaus gehört damals noch "ein Scheür, zwüschen Conrad Hegen und Wendel Rösers Heüsern und Hofreithin gelegen, Stoßt hinden uff die Stattmaur, und fornen uff die Almend": Die Pfarrscheuer im Bereich Pfarrgasse 14.) Als Eigentümer dieser Gebäude ist damals das zu Besigheim begüterte Stift Baden verzeichnet.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1616)
Kunigunde von Reitzenstein vergleicht sich mit Matthes Reichardt, Bürger zu Besigheim, wegen eines Überbaus ihrer alten Hofstatt. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Bauphase:
(1703)
Die Öttinger'schen Kinder und Erben verkaufen das Freihaus an Johann Sigmund Hochstetter, damals Pfarrer zu Besigheim, der "solches Haus aber bälder nicht bezogen und bewohnt als anno 1709, da er zur Prälatur Anhausen wirklich confirmiert worden". (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Bauphase:
(1812)
1812 erfolgten Renovierung und Umbau. (i)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

9. Bauphase:
(1879)
Michael Ackermann verkauft seine Hälfte des Hauses samt Garten an den Sohn jung Christian Ackermann, Weingärtner. Beschreibung: "Die Hälfte an einem zweistockigen Wohnhaus mit eingerichteter Scheuer und gewölbtem Keller (1 a 61 qm), Abtritt östlich (2 qm), Hof (70 qm), oben in der Stadt, in der Pfarrgasse, neben dem Weg und dem Garten". (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

10. Bauphase:
(1900)
Umschreibung ins Grundbuch. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

11. Bauphase:
(1904)
? (i)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

12. Bauphase:
(1928)
Umbau des ehem. Stalls und der Futterkammer im Erdgeschoss zu Wäschereiraum und Bügelzimmer auf Antrag des "Friedrich Bronner, Chr. S. Weingtr. in Besigheim" (20. Jan. 1928). (a)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Geschäftshaus

13. Bauphase:
(1977)
Gesamtsanierung. (a)
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

1. Besitzer:in:
(1522 - 1555)
Besigheim, Pfarrei
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
zinst
Beschreibung:
Haus, Hofreite
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)

2. Besitzer:in:
(1555 - 1569)
Besigheim, Pfarrei
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
zinst
Beschreibung:
Haus, Hofreite
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)

3. Besitzer:in:
(1569 - 1587)
Besigheim, Pfarrei
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
zinst
Beschreibung:
Haus, Hofreite
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)

4. Besitzer:in:
(1587 - 1596)
Stift Baden
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
besitzt
Beschreibung:
Haus, Keller, Garten
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Garten

5. Besitzer:in:
(1596 - 1667)
von Reitzenstein, Joachim Daniel
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
ertauscht gegen Pfarrgasse 3
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Besitzer:in:
(1667 - 1673)
Schmoller, Christoph
Bemerkung Familie:
Schwiegersohn der von Reitzenstein
Bemerkung Besitz:
erhält
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Untervogt
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Besitzer:in:
(1673 - 1703)
Öttinger, Johann Conrad
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
kauft von Schmoller
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Stadtschreiber
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Besitzer:in:
(1703 - 1727)
Öttinger, Erben
Bemerkung Familie:
Erben des Johann Conrad Öttinger
Bemerkung Besitz:
besitzen
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

9. Besitzer:in:
(1703 - 1727)
Hochstetter, Johann Sigmund
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
kauft von Erben Öttinger
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Pfarrer
Betroffene Gebäudeteile:
keine

10. Besitzer:in:
(1727)
Hochstetter, Margaretha
Bemerkung Familie:
Witwe des Johann Sigmund Hochstetter
Bemerkung Besitz:
besitzt
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

11. Besitzer:in:
(1727 - 1738)
Speidel, Margaretha Barbara
Bemerkung Familie:
Tochter des Johann Sigmund Hochstetter; Witwe des Pfarrers Speidel zu Dettingen
Bemerkung Besitz:
erhält 1/2 von der Mutter
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

12. Besitzer:in:
(1738 - 1739)
Speidel, Margaretha Barbara
Bemerkung Familie:
Tochter des Johann Sigmund Hochstetter; Witwe des Pfarrers Speidel zu Dettingen
Bemerkung Besitz:
erhält 2. Hälfte
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

13. Besitzer:in:
(1739 - 1763)
Schumm, Georg Heinrich
Bemerkung Familie:
Schwiegersohn der Margarethe Barbara Speidel; Ehemann der Catharina Barbara Rock, geb. Speidel
Bemerkung Besitz:
besitzt nach Speidel
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Haupt-
  • Wasserzoller
Betroffene Gebäudeteile:
keine

14. Besitzer:in:
(1763 - 1780)
Schmid, Wolfgang
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
kauft von Pflegschaft Rock
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Gemeinderat
  • Weingärtner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

15. Besitzer:in:
(1780 - 1789)
Saussele, Johann Melchior
Bemerkung Familie:
Schwiegersohn des Wolfgang Schmid
Bemerkung Besitz:
kauft 1/2 vom Schwiegervater
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Weingärtner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

16. Besitzer:in:
(1789)
Schmid, Witwe
Bemerkung Familie:
Witwe des Wolfgang Schmid
Bemerkung Besitz:
besitzt 1/2
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Gemeinderat
  • Weingärtner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

17. Besitzer:in:
(1789 - 1814)
Saussele, Johann Melchior
Bemerkung Familie:
Schwiegersohn des Wolfgang Schmid
Bemerkung Besitz:
erhält 2. Hälfte von der Witwe Schmid
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

18. Besitzer:in:
(1814 - 1829)
Saussele, Erben
Bemerkung Familie:
Erben des Johann Melchior Saussele
Bemerkung Besitz:
besitzen
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

19. Besitzer:in:
(1814 - 1829)
Herbst, Christian
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
kauft von Erben Saussele
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

20. Besitzer:in:
(1829)
Allinger, Jacob Friedrich
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
kauft 3/4 von Herbst
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Weingärtner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

21. Besitzer:in:
(1829 - 1830)
Allinger, Jacob Friedrich
Bemerkung Familie:
Sohn des Jacob Friedrich Allinger
Bemerkung Besitz:
kauft 1/4 von Herbst
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Weingärtner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

22. Besitzer:in:
(1830)
Kauz, Johann Friedrich
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
kauft 3/4 von alt Allinger
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

23. Besitzer:in:
(1830)
Kauz, Erben
Bemerkung Familie:
Erben des Johann Friedrich Kauz
Bemerkung Besitz:
besitzen 3/4
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

24. Besitzer:in:
(1830 - 1832)
Joos, Johann Conrad
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
kauft 1/2 des Anteils von Erben Kauz
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Weingärtner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

25. Besitzer:in:
(1832 - 1842)
Allinger, Jacob Friedrich
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
kauft restlichen Anteil von Kauz
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

26. Besitzer:in:
(1842)
Allinger, Erben
Bemerkung Familie:
Erben des Jacob Friedrich Allinger
Bemerkung Besitz:
besitzen
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

27. Besitzer:in:
(1842)
Allinger, Jacob Friedrich
Bemerkung Familie:
Sohn des Jacob Friedrich Allinger
Bemerkung Besitz:
kauft Teil von Erben Allinger
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

28. Besitzer:in:
(1842 - 1856)
Joos, Johann Conrad
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
kauft Teil von Erben Allinger; besitzt jetzt 1/2
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

29. Besitzer:in:
(1856 - 1864)
Ackermann, Johann Michael
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
kauft Hälfte von Jacob Friedrich Allinger
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Weingärtner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

30. Besitzer:in:
(1864 - 1879)
Joos, Christian Gottlieb
Bemerkung Familie:
Sohn des Gottlieb Joos
Bemerkung Besitz:
kauft Hälfte von Johann Conrad Joos
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Weingärtner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

31. Besitzer:in:
(1879 - 1891)
Ackermann, Christian
Bemerkung Familie:
Sohn des Johann Michael Ackermann
Bemerkung Besitz:
kauft Hälfte vom Vater
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Weingärtner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

32. Besitzer:in:
(1891 - 1892)
Ackermann, Gottlob
Bemerkung Familie:
Sohn des Christian Ackermann
Bemerkung Besitz:
kauft Hälfte vom Vater
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
keiner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

33. Besitzer:in:
(1892)
Bronner, Friedrich
Bemerkung Familie:
Sohn des Christian Bronner
Bemerkung Besitz:
kauft Hälfte von Gottlob Ackermann
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Weingärtner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht gegen Osten  / Wohnhaus in 74354 Besigheim (01.01.1974 - Ille-Kopp/Lohrum 1997, Abb. 14)
Abbildungsnachweis
Ansicht gegen Nordwest noch mit dem ursprünglichen Kellerabgang von der Straße / Wohnhaus in 74354 Besigheim (01.04.2016 - Archiv Stadt Besigheim)
Abbildungsnachweis
Ansicht gegen Nordwest, nach Verlegen des Kellerabgangs in das Gebäude / Wohnhaus in 74354 Besigheim (01.04.2016 - Archiv Stadt Besigheim)
Abbildungsnachweis
Ansicht von Süden / Wohnhaus in 74354 Besigheim (2007 - Denkmalpflegerischer Werteplan, Gesamtanlage Besigheim, Regierungspräsidium Stuttgart)

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Eckgebäude im oberen Bereich der Besigheimer Altstadt, im Winkel zwischen Pfarrgasse und Auf der Mauer.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Pfarrhaus
    • Pfrundhaus
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Zweistockiges, unterkellertes Wohnhaus in Ecklage mit massivem Erdgeschoss, Fachwerkobergeschoss und -giebel mit zwei rundbogigen Ladeluken, Satteldach mit Krüppelwalm und giebelseitiger Toreinfahrt, am Giebel bez. 1493, 1812, 1904 und 1977; verblattetes Fachwerk und alemannischer Fenstererker mit Bohlenwänden und Bohlenstube; Bemalungen im Inneren.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das erste Obergeschoss gliedert ein dreizoniges Gerüst, das durch wenige im Bereich der Innenlängsachse erhaltene Altbefunde nachweisbar ist. Ferner bezeugen Ständerstellung und lückenhaft erfasste Wandaufbauten eine ehemals ungeteilte mittige Zone, wo sich ein über die gesamte Hausbreite reichender Flur befand. Dieser Flur erschloss u.a. drei im rückwärtigen Hausbereich angeordnete Kammern (Nutzung/Funktion unbekannt); eine weitere große Kammer lag hinter dem gassenseitigen Giebel (Nutzung/Funktion unbekannt). Der Eckraum neben der großen Kammer beherbergte die Stube (Befunde an den Außenwänden unter Berücksichtigung der einzig dort angetroffenen Bohlenwände); die Stube war vermutlich als einziger Raum beheizt und bildete das Wohnzentrum des Hauses. Die fragliche Ofenstelle wird im Bereich der ehemals im Flur befindlichen Küche vermutet.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Holzbau mit Gebäudeteil aus Stein
    • Obergeschoss(e) aus Holz
    • Unterbau aus Stein (gestelzt)
  • Verwendete Materialien
    • Holz
    • Putz
    • Stein
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Fenster
    • Bohlenstube
    • Fenstererker
    • Wand-, Deckenfassung, Gefachmalerei
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Holzbau
  • Dachform
    • Satteldach mit Schopfwalm (Krüppelwalm)
  • Detail (Dach)
    • Dachüberstand
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst, mehrstöckig
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Flechtwerk
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Dachgerüst, verstärkende Einbauten
    • Kehlbalken, Kreuzbänder, Sparrenstreben etc.
    • Ständer
    • Stehende und geneigte Quer- und Längsbünde
    • Unter-, Überzüge, Pfetten
Konstruktion/Material:
Auf dem ehemals hölzernen, jetzt versteinerten Erdgeschoss steht ein Fachwerkobergeschoss. Dieses kragte ursprünglich an den beiden Gassenseiten aus. An der Nebengasse erfolgte die Auskragung über das vorstehende Quergebälk, während den giebelseitige Überstand ein Stichgebälk ermöglichte. Die Auskragungen sind heute nicht mehr vorhanden und lediglich der im Schnittpunkt der Auskragungen angeordnete Diagonalstich ist als solcher noch gut zu erkennen. Die ursprünglichen Auskragungsweiten hat man in der Vergangenheit massiv untermauert.
Eine Vorstellung über den ursprünglichen Zustand des Oberstockes geben die noch heute vorhandenen Auskragungen im Bereich des gassenseitigen Dachdreieckes, wo noch alle Dachebenen überstehen. Analog zur Auskragung im Unterbau hat man dazu die schon erwähnten Stichbalken verbaut. Im Gegensatz zu den ehemals sichtbaren Stirnhölzern im Unterbau sind die Stichenden im Dachdreieck nicht sichtbar; ihre Enden verankern hier kräftig profilierte Saumschwellen. Weitaus schlichter ist der Gegengiebel ausgeführt, der ehemals mehrfach auskragt, jedoch schon um 1511 (d) zurückgesetzt wurde.
Das innere Traggerüst des 1. Dachstocks bildet eine zweifache Kombination aus stehenden und liegenden Stuhlkonstruktionen. Ausgehend von der Pfarrgasse ist in der ersten Innenquerachse eine stehende Stuhlkonstruktion mit vier Ständern abgezimmert. Die Gerüstachse ist gleichzeitig als Wandscheibe mit einer zweifachen Riegelfolge und einer Flechtwerkfüllung ausgebildet. Dies trifft jedoch nur auf die äußeren Abschnitte zu. In der Mitte blieb die Achse auf einer Breite von ca. 1,70 m offen. Zwei bis zum Gassengiebel senkrecht dazu verlaufende Fachwerkwände bilden einen breiten Gang, der zwei seitlich angeordnete Nebenkammern erschließt. Zugleich konnte man über diesen Gang das über die gassenseitige Ladeluke eingeholte Lagergut in den rückwärtigen Dachraum transportieren. Dieser Dachraumabschnitt war ursprünglich offen und in den beiden restlichen Innenquerachsen liegende, unter den Dachschrägen verbaute Stuhlständer abgezimmert. Die einzige Unterteilung des ansonsten offenen Dachraumprofiles bilden die mittig angeordneten Stuhlständer, welche – analog zu den liegenden Hölzern – einen Längsunterzug trageb und das weitgespannte Kehlgebälk so mittig unterstützen.
Der 2. Dachstock diente offensichtlich nur als Lager; hier sind keine Kammerabtrennungen nachweisbar. In den mit den unteren Querachsen identischen Achslagern sind jeweils zwei stehende Ständer angeordnet; sie sind auf die Kehlbalken des ersten Dachstockes aufgezapft. Die Ständer tragen die Stuhlpfetten, welche die mit den Sparren verzapften Kehlbalken unterstützen.
Der offene Dachraum zeigt zum Teil stark ausgeprägte Rauchspuren. Sie sind ein Indiz dafür, dass ursprünglich kein Kamin existierte. In den beiden Dachkammern hingegen sind die in den Dachraum abgeleiteten Rauch- und Rußpartikel kaum zu sehen.
Eine Vielzahl der im Dach verbauten Hölzer zeigen sog. Flöserkerben; ihre Anordnung entlang der Holzkanten verweist auf die Verwendung von geflöstem Kantholz, in der Regel um Tannenholz. Diese Holzart wurde für das aussteifende Gefüge und das tragende Gerüst verwendet; ausgenommen die beiden Giebelscheiben. Soweit erkennbar bestehen die hier abgezimmerten Gerüst- und Gefügehölzer nur aus Eichenholz.

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