Wohnhaus
Datenbestand: Bauforschung
Objektdaten
Straße: | Sebaldstraße |
Hausnummer: | 5 |
Postleitzahl: | 73525 |
Stadt-Teilort: | Schwäbisch Gmünd |
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Ostalbkreis (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8136065056 |
Flurstücknummer: | keine |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Das Gebäude steht giebelständig zur Straße. Mit dem EG und dem OG besitzt es zwei Nutzungsebenen. Eine dritte Wohnetage ist im 1. DG vorhanden. Der Spitzboden ist als Lagerfläche genutzt.
Die beiden Giebelseiten sind umfassend verputzt und zeigen insgesamt keine Vorsprünge.
Die älteste Bausubstanz ist im Dachbereich erkennbar.
Es handelt sich um ein stark verformtes und zur Straße gekipptes Sparren-Kehlbalken-Dach. Alle erhaltenen Altgespärre besitzen, bzw. besaßen einen angeblatteten Kehlbalken und Hahnbalken. Die Fußpunkte sind in der Regel gestört, die ehemalige Verblattung mit den Dachbalken ist nicht mehr kraftschlüssig vorhanden.
Nach den aufgenommenen Befunden besaß dieses Dachwerk am rückwärtigen Ende einen Vollwalm, während für den Straßengiebel kein Nachweis für eine Walmausbildung vorliegt.
Dieses Dachwerk ist in zwei Intervall-Markierungen gezeichnet. Ausgehend von der Dachmitte ist zum rückwärtigen Giebel eine steigende Folge von Strichmarkierungen und zum Straßengiebel eine steigende Folge von Kerbmarkierungen vorhanden.
Als Bauholz des rauchschwarzen Dachwerkes wurde nur Tannenholz verwendet.
Die dendrochronologische Datierung von 5 Altsparren ergab als Fällungszeitraum den Frühsommer 1309 (d) bzw. 1310 (d).
Wohl im 15. Jh. wurde der rückwärtige Vollwalm in einen Krüppelwalm umgeändert. Es ist wahrscheinlich, dass während dieser Umbaumaßnahme das bislang binderlose Dachwerk durch den Einbau einer stehenden Stuhlkonstruktion unterstützt wurde.
Die dendrochronologische Untersuchung dieser Bauhölzer ergab bislang kein Ergebnis.
Im 17. / 18. Jh. wurden die beiden Giebeldreiecke erneuert. Infolge der starken Dachneigung mussten die giebelseitigen Sparrenpaare entfernt (am Straßengiebel wohl der alte Dachüberstand) und durch Fachwerkwände mit Backstein bzw. Hohlziegelausmauerung ersetzt werden.
Gleichzeitig wurde der ältere Stuhleinbau verstärkt bzw. erneuert.
Dieser Zeit ist wohl auch der größte Teil des Unterbaus zuzuordnen. So sind die Außenwände im EG weitgehend massiv. Sie ersetzen die alten Holzkonstruktionen des frühen 14. Jh. Auch im OG konnte keine Altsubstanz erkannt werden. Die sichtbaren Außenwände gehören ebenfalls einer Umbauphase aus dem 17. / 18. Jh. an.
Hinsichtlich der ursprünglichen Grundrissgliederung sind keine gesicherten Aussagen möglich. Die vorhandene Aufteilung im EG und OG ist das Ergebnis anhaltender Veränderungen bis in das 20. Jh. hinein.
Lediglich die beiden Querachsen im EG und OG könnten noch die alten Wandfluchten des 14. Jh. aufnehmen.
Entsprechend dem unter dem Putz erkennbaren Querunterzug im rückwärtigen Bereich des EGs ist davon auszugehen, dass über dem EG noch das alte firstparallel verlegte Deckengebälk vorhanden ist.
Zu erwähnen ist noch ein Keller unter dem heutigen Büro. Er ist über eine Bodenklappe im Flurbereich erreichbar. Zum Zeitpunkt der Untersuchung war er jedoch nicht zugänglich.
In Verbindung mit der Lage der Abbundzeichen im Dach und der Anordnung der Küche, ist an der Stelle des heutigen Wohnzimmers auch die alte Stube des 14. Jh. zu vermuten.
(1309 - 1310)
- Erdgeschoss
- Obergeschoss(e)
- Dachgeschoss(e)
Zugeordnete Dokumentationen
- Dendrochronologische Datierung
Zonierung: